Preiswucher für Mundschutz und Desinfektionsmittel be iAmazon und auch ebay hatten ja traurige Schlagzeilen gemacht. Ebay hat den Verkauf von bestimmten Artikeln nun mit Verkaufsbeschränkungen belegt und droht Verkäufern, die sich nicht an die Regeln halten, mit Kontensperrungen.
Die Frage, ob die Preisgestaltung nicht Teil der Vertragsfreiheit sei, ist ja in den vergangenen Wochen häufiger diskutiert worden. Und tatsächlich sind Preisschwankungen in einem bestimmten Korridor natürlich erlaubt. So funktioniert nun mal der Wettbewerb zwischen Angebot und Nachfrage. Doch die Freiheit zur Preisgestaltung ist da begrenzt, wo der Händler versucht, eine Notlage auszunutzen. Dies ist ganz sicher der Fall, wenn einfache Artikel wie Mundschutzmasken, die normalerweise im einstelligen Euro- Bereich gehandelt werden, für hohe zwei- oder gar dreistellige Beträge angeboten werden. Bei diesen Fällen dürfte jedem klar sein, dass es sich hierbei um Preiswucher handelt. Doch sind die Grenzen in den niedrigeren Bereichen natürlich nicht so leicht zu ziehen.
Ebay beschränkt Verkauf und verweist auf Richtlinien
Die Plattformen reagieren auf die Preiserhöhungen nun mit Verkaufsbeschränkungen oder schlicht der Löschung entsprechender Angebote. Ebay hat nun auch noch mal deutlich gemacht, dass es Abzocke in den Covid-19- sensiblen Produktbereichen nicht hinnimmt und hat entsprechende Verkaufsverbote erlassen. In einer Nachricht an alle Händler hat der Marktplatz klargestellt: „Aus gegebenem Anlass schränken wir daher mit sofortiger Wirkung den Verkauf von Mundschutzen, Händedesinfektionsmitteln und Desinfektionstüchern & Pads bei eBay ein.“ Damit solle sichergestellt werden, dass die Preisgestaltung auf ebay jederzeit den Richtlinien entspricht.
Ebay erteilte am 23.03.2020 nun bestimmten Händlern die Erlaubnis, die genannten Artikel weiterhin auf dem Marktplatz anzubieten. Wer diese Erlaubnis nicht erhalten hat, darf auch keine Artikel mehr in den entsprechenden Kategorien einstellen. Wer versucht, das Verbot zu umgehen, muss damit rechnen, dass sein Verkäuferkonto gesperrt wird.
Wer Mundschutze oder Desinfektionsartikel weiterhin oder neu anbieten möchte, kann bei ebay die Genehmigung beantragen. Schreibt dazu eine Mail an businessundindustrie@ebay.com und gebt dabei euren ebay-Namen an. Ebay hatte schon Ende Februar auf seine Grundsätze verwiesen und u.a. mitgeteilt, dass in den Artikelbezeichnungen und Artikelbeschreibungen missbräuchliche Begriffe wie ‚Coronavirus‘, ‚Covid-19‘, ‚Virus‘ oder ‚Epidemie‘ nicht verwendet werden dürften.
Update 26.03.2020: Ebay hat Verkaufsbeschränkungen ausgeweitet. Nunmehr sind auch die Kategorien Babynahrung, Milch, Toilettenpapier, Tampons und Windeln nur noch für Verkäufer geöffnet, die explizit von ebay dafür autorisiert wurden. Die Beschränkungen gelten für die Marktplätze in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Auf der anderen Seite hat ebay auch ein Hilfsprogramm insbesondere für kleinere Händler aufgelegt, mit dem neue stationäre Händler zu ebay gelockt und bestehende Händler auf dem Marktplatz unterstützt werden soll.
Unterdessen ist bekannt geworden, dass Amazon in den USA 4000 Händler wegen Preiswucher gesperrt hat. Die Händler hatten stark nachgefragte Artikel zu deutlich überhöhten Preisen angeboten.
Ebay: Verkaufsbeschränkungen für bestimmte Artikel – Fazit
Nachdem Amazon bereits Angebote gelöscht und Verkäufer gesperrt hat, hat ebay nun erneut nachgezogen. Die Maßnahmen gegen Preiswucher sorgen für die notwendige Hygiene auf dem Marktplatz und sind daher zu begrüßen.
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Preiswucher sind angeblich schon 0,50 euro pro Maske ?!
wenn sich die Verkäufer gegenseitig sperren und Angebote willkürlich melden, macht das auch keinen Sinn.
Also ein „Autorisierter“ Händler darf 3 Euro das Stück nehmen, und der „Unautorisierte“ darf es nicht für 50 cent anbieten: SO geht Preistreiberei 🤷♀️ Der Käufer darf es ausbaden. Oder kauft es von Chinesen für Umme, darf aber 3 Wochen warten.