Die Deutsche Post hat Veränderungen beim internationalen Versand von Waren angekündigt. War es bisher beliebt unter Onlinehändlern, kleine, leichte Artikel als internationalen Brief mit Sendungsverfolgung zu verschicken, weist die Deutsche Post nunmehr darauf hin, dass dies ab 1. Januar 2019 nicht mehr erlaubt ist.
Deutsche Post – Internationaler Versand nur noch als Warenpost
In Briefumschlägen dürfen demnach ab 1. Januar nur noch Dokumente , Zeichnungen oder digitale Informationen verschickt werden, während für den Warenversand die neue Versandoption „Warenpost International“ verpflichtend wird.
Die Unterschiede zwischen diesen beiden Versandprodukten werden vor allem bei der Verfügbarkeit und der Haftung deutlich. Die Warenpost International kann nur auf elektronischem Wege erstellt und dann in der Filiale eingeliefert werden. Der Kauf des Warenpost- Produktes wird jedoch in den Filalen nicht angeboten werden. Dies liegt vor allem an einer weiteren Neuerung: der elektronischen Zollinhaltserklärung, die für Warenpostsendungen außerhalb der EU verpflichtend wird. War bei Briefsendungen weltweit bisher die vereinfachte Zollinhaltserklärung auf dem kleinen Klebeschnipsel handschriftlich möglich, so muss diese nun vorab elektronisch übertragen werden.
Stark eingeschränkte Haftung bei Warenpost
Was vielen Händlern sauer aufstoßen wird, ist die im Vergleich zu internationalen Briefsendungen deutlich eingeschränkte Haftung für Warenpost- Sendungen international. Konnten internationale Briefe mit einer Haftung bis zu 500 Euro zugebucht werden, ist die Haftung bei Warenpostsendungen auf 20 Euro für Versand und Warenwert beschränkt. Auf der Seite der Deutschen Post heißt es:
Für Warenpost International Tracked in bestimmte Länder gewähren wir Haftung bis max. 20,00 € des nachgewiesenen Schadens. Bis zu einer Gesamthöhe von 20,00 € werden Warenwert und Porto erstattet.
Diese Beschränkung macht den Internationalen Warenversand mit der Deutschen Post faktisch zu einem Hochrisikoversand, denn vollständig abgedeckt ist ein Schaden hierbei nur noch für Artikel, deren Versand sich international ohnehin nicht rentiert, weil der Warenwert unter den Versandkosten liegt (oder nur knapp darüber). Ein besonders harter Schlag sind die neuen Bestimmungen für Händler von kleinen, wertvollen Waren wie Schmuck oder Uhren. Diese können den internationalen Verkauf zum 01.01.19 (jedenfalls mit Deutsche Post- Versand) einstellen.
So bekommt man den Eindruck, dass die Deutsche Post professionelle Händler mit den Neuregelungen sanft aber deutlich in Richtung Paketversand mit DHL drängen möchte, denn hier ist natürlich auch weiterhin eine höhere inclusive.
Preise für Warensendungen International
Die Preise für die Internationale Warensendung mit der Deutschen Post orientiert sich an den Preisen für internationale Briefsendungen und betragen
- 3,70 Euro oder 5,95 Euro mit Sendungsverfolgung bis 500 Gramm
- 7,00 Euro oder 9,25 Euro mit Sendungsverfolgung bis 1000 Gramm
- 17,00 Euro oder 19,25 Euro mit Sendungsverfolgung bis 2000 Gramm
Die Abmessungen sind dieselben wie bei Briefsendungen International (Länge + Breite + Höhe = <90 cm).
Wer Briefmarken oder Einschreibemarken für internationale Briefsendungen auf Vorrat gekauft hat, sollte diese bis Jahresende verbrauchen, denn für die Warenpost International werden diese nicht verwendet werden können, da letztere ja nur online zu frankieren sein wird.
Laut paketda.de gelten die neuen Regeln wahrscheinlich zunächst vor allem für Geschäftskunden, doch ist es unwahrscheinlich, dass es ein Nebeneinander von großzügigen Briefversands- Regeln für Privatkunden und strengen Regeln für Geschäftskunden lange geben wird, weil absehbar ist, welche Ausweichbewegungen dann einsetzen würden.
Deutsche Post – Neuregelung für internationalen Versand – Fazit
Der weltweite Warenversand von Artikeln bis zu einem Kilogramm als Deutscher Postbrief International war lange preislich durchaus attraktiv, doch ist diese Regelung, die weltweit die Preise für grenzüberschreitende Postdienstleistungen an das Entwicklungsniveau der Länder gekoppelt war, eben zunehmend für den Warenversand missbraucht worden. Verkauf in Länder außerhalb der EU dürfte damit uninteressanter werden.
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